Der Pfad der Erinnerung

Der Pfad der Erinnerung im Berliner Bezirk Charlottenburg ist ein sichtbares Bindeglied zwischen der Gedenkstätte Plötzensee und den benachbarten Kirchen (Evangelische Gedenkkirche Plötzensee, katholische Gedenkkirche Maria Regina Martyrum, evangelische Sühne-Christi-Kirche), die sich seit Jahrzehnten dem Gedenken an den Widerstand gegen die Nazi-Diktatur widmen. Der Pfad der Erinnerung führt zugleich durch die Paul-Hertz-Siedlung, ein in den Nachkriegsjahren entstandenes Neubaugebiet, in dem fast alle Straßen nach Frauen und Männern des Widerstands benannt sind. Die an der Peripherie des Bezirks gelegene Gedenkregion stärker hervorzuheben und für Berliner*innen wie auch für Gäste von außerhalb erfahrbar zu machen, ist unverändert eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe.

Die Ansprüche des historischen Projektes sind langfristig: Der Bezirksbürgermeister, in enger Zusammenarbeit mit dem Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart, wünschte sich, dass die Geschichte in Erinnerung bleibt und mit der Zeit nicht verblasst. 10 wichtige Erinnerungsorte wurden identifiziert. 2019 fand ein Ideenwettbewerb statt, um den besten Entwurf auszuwählen. Das Berliner Designbüro Eckedesign bekam den Zuschlag.

Um den Pfad bemerkenswert und dauerhaft zu gestalten, haben die Designer ein Konzept aus zwei Elementen entwickelt: Eine dünne Stele aus pulverbeschichtetem Stahl, das in den Himmel ragt, mit einem berühmten Zitat oder Bild auf der Vorderseite und ein Orientierungsplan des Pfades auf der Rückseite, damit die Besucher*innen die 10 Stationen und ihren Verlauf visualisieren können. Die Besucher*innen werden danach eingeladen, sich an einem Pultschild mit dem Standort und seiner Geschichte vertraut zu machen. Das Objekt besteht aus einer Metalloberfläche mit Braille- und Reliefschrift und einer glasierten Emailleoberfläche: Das Material Lavastein, aus dem französischen Steinbruch in Volvic, wird dazu bedruckt und schrittweise bis 1000° erhitzt, um den Glasurpunkt zu erreichen. Ab diesem Moment ist der Inhalt dauerhaft in dem Lavastein eingebrannt und kann die Zeit überdauern, genau wie die vergangene Geschichte, die er erzählt. Die klimatischen Bedingungen in Berlin wie Frost, Schnee, starkes Sonnenlicht führen zu keiner Schädigung der Beschilderung und auch Vandalismus (Graffiti, Kratzer) kann dieser Oberfläche nichts anhaben.

Sich an die Vergangenheit erinnern, diese im öffentlichen Raum deutlicher und sichtbarer zu machen und die heutigen und zukünftigen Generationen anhand einer beständigen Signaletik herauszufordern, ist eine wichtige Verantwortung der visuellen Kommunikation.

Projekt in Zusammenarbeit mit Nowka&Forster

Lokalisierung
Berlin - Deutschland

Technische Eigenschaften
Bedruckte emaillierte Lavasteine

Auftraggeber
Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V.

Designer
eckedesign GmbH

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